1909 – 1945

1909-1911:

Die ersten Aufzeichnungen über die sportliche Betätigung einheimischer Turner sind aus dem Jahr 1909 festgehalten: Vier sportbegeisterte Jugendliche nahmen Verbindung mit dem benachbarten TV St.Ingbert auf, der ihnen gerne Grundkenntnisse in mehreren Turn-Disziplinen vermittelte. Bei der Großveranstaltung, dem Gauturnfest auf dem Wallerfeld in St. Ingbert im Jahr 1910, turnten sie bereits eifrig mit. Im April 1911 trat der Lehrer Sebastian Kurtz an diese Jugendlichen mit der Idee heran einen Verein zu gründen. Wenige Wochen später wurde der Turnverein Rentrisch
gegründet. Dem Aufruf zur Gründungsversammlung folgten über 30 Jugendliche in die “alte Schule” in der Unteren Kaiserstraße. Zum Vorsitzenden des Vereins wurde Sebastian Kurtz gewählt, der für die nächsten acht Jahre die Geschicke des Vereins lenkte. Folgende weitere Gründungsmitglieder sind heute noch bekannt: Franz Fichtner, Günter Rudolf und Jakob Schumacher.

1912:

Der erste Turnwart, Jakob Andres, nahm seine Tätigkeit auf. Unter seinem Wirken nahm der Verein an Sportfesten im Gau Saarpfalz, in Pirmasens, in Taleischweiler, in Contwig u. a. teil.

Turner 1912

1914 – 1918:

Der Ausbruch des 1. Weltkrieges unterbrach die Arbeit des Vereins. Viele Vorstandsmitglieder und Aktive mussten zum Heeresdienst. Turnwart Andres und 10 andere aktive Mitglieder kehrten nicht mehr zurück. Insgesamt verloren 43 Rentrischer Männer im 1.Weltkrieg ihr Leben (Einwohnerzahl 1910: 1127).

1919 – 1921:

Gleich nach Ende des 1. Weltkrieges wurden Vorbereitungen getroffen um eine Neugründung vorzunehmen, die 1920 verwirklicht wurde. Friedrich Rammo übernahm die Initiative im Verein. Der Beitritt zum Deutschen Turnerbund erfolgte noch im gleichen Jahr. In der sportlich und wirtschaftlich abwechslungsreichen Folgezeit beteiligten sich die Turner an zahlreichen lokalen Turnfesten und schickten ihre Besten zu den Deutschen Turnfesten nach München, Köln und Breslau.

Turnverein Rentrisch 1923

1922 – 1938:

Ab 1922 wurde im “Dreckloch” (dem sogenannten “Rohreplatz” hinter dem Rentrischer Weg) ein erster Sportplatz (ein Faustballfeld) hergerichtet. Im Jahr 1926 folgte der Bau der ersten Turnhalle am Neuweilerweg. Im Jahr 1927 wurde eine Handballabteilung gegründet. 1928 war es möglich den Faustballplatz zu einem Fußballfeld zu erweitern. Ein bedeutender Fortschritt war erzielt. Im selben Jahr wurde eine Fußballabteilung gegründet. Beide aus der Wiege gehobenen Mannschaften gaben dem Vereinsleben Aufschwung. Im Anwesen des alten Wasserwerkes wurde mit erheblichen Mitteln und Eigenleistungen eine Turnhalle gebaut und beendete damit die provisorische Unterbringung der Turner.

1938 – 1945:

Julius Stalter wurde in der letzten Mitgliederversammlung vor dem 2.Weltkrieg zum Vorsitzenden gewählt. Die politische Situation und der Beginn des 2. Weltkriegs legten das Vereinsleben schließlich erneut lahm. Die Verluste an aktiven und inaktiven Mitgliedern des Vereins belasteten alle. Insgesamt gab es in Rentrisch im 2.Weltkrieg 94 Gefallene und 19 Vermisste zu beklagen (Einwohnerzahl 1935: 1500).